Unser Forst

Die Waldungen der Forstverwaltung Kühbach stammen vorwiegend aus ehemaligem Klosterbesitz. Wie der Rest des Schlossguts gelangten sie 1862 in Familienbesitz.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde keine intensive Bewirtschaftung des Waldes betrieben. Als Brennholz nutzte man hauptsächlich Dürrholz und absterbende Bäume, nur hier und da wurden Verjüngungshiebe durchgeführt. Eine intensive forstwirtschaftliche Nutzung setzte erst ab 1900 ein.

Durch Zukauf, Aufforstungen und Tausch sind die Waldflächen des Gutes seit 1862 erheblich angewachsen:

1865 – 330 Hektar

1913 – 600 Hektar

1970 – 658 Hektar

1980 – 753 Hektar

2015 – ca 800 Hektar

Der weitaus größte Teil der forstlichen Flächen liegt südlich von Kühbach als weitgehend zusammenhängender Forst zwischen Unterwittelsbach, Untergriesbach, Allenberg, Schiltberg und Unter- bzw. Oberschönbach. Die restlichen Waldflächen liegen verteilt in den Landkreisen Aichach-Friedberg und Neuburg-Schrobenhausen.

Die Waldungen der Forstverwaltung Kühbach stammen vorwiegend aus ehemaligem Klosterbesitz. Wie der Rest des Schlossguts gelangten sie 1862 in Familienbesitz.

Sämtliche Waldungen werden als Hochwaldbetrieb geführt. Die mittlere Umtriebszeit beträgt 120 Jahre. Der jährliche planmäßige Einschlag liegt bei rund 5.000 Festmeter pro Jahr.

Ein besonderer Schwerpunkt der waldbaulichen Arbeit ist seit jeher die Begründung, Erziehung und Erhaltung von standortgerechten, ertragreichen, stabilen und gesunden Mischbeständen mit Nadel- und Laubbäumen statt mit Monokulturen.

Nach den Stürmen Vivien und Wiebke im Februar 1990 (in Kühbach lag danach der sechsfache Hiebsatz eines Jahres am Boden) und nach dem Sturm Lothar im Dezember 1999 hat in der gesamte Forstbranche ein Umdenken in diesem Sinne eingesetzt. Heute fordert und fördert man zu Recht vermehrt den Laubholzanbau.

Freilich wird jedoch die Fichte als wirtschaftliches Rückgrat des Betriebes auch weiterhin die größte Rolle spielen. Aktuell setzt sich die Baumartenverteilung in Kühbach wie folgt zusammen:

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Fichte

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Douglasie

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Kiefer

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Buche

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Lärche

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Eiche

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Tanne

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Sonstige Laubbäume

Durch seine Besitzer und sein gut geschultes Forstpersonal wurde der Wald in Kühbach immer naturnah bewirtschaftet. Bis heute wird jedoch grundsätzlich dem Einsatz eigener Mitarbeiter der Vorrang gegenüber dem Einsatz von Fremdarbeitskräften, sowie der traditionellen Wirtschaftsweise der Vorzug gegenüber der neueren Prozessortechnik eingeräumt.

Die angewandte Technik des Verjüngungsbetriebes ist von der Zusammensetzung und dem Zustand der jeweiligen Bestände abhängig. Meist werden das Femelverfahren (also die Entnahme einzelner reifer Bäume aus den Beständen) und die Saumschlagmethode angewandt. Erstrebt ist – wo nur irgendwie möglich –eine natürliche Verjüngung.

Für ihre Wirtschaftsweise erhielt die Forstverwaltung Kühbach im Dezember 2007 vom Bayerischen Holzverarbeitung NaßlStaatsministerium für Landwirtschaft und Forsten den Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung.

Waldarbeiter bearbeitetIndes hat auch im Forst im letzten Jahrhundert eine gewaltige Rationalisierung eingesetzt: Um 1940 wurden in Kühbach erstmals Zweimann-Motorsägen eingesetzt, die später Zug um Zug durch Einmann-Motorsägen ersetzt wurden. Waren in der Forstverwaltung Kühbach im Jahre 1922 noch 3 Forstwarte, eine Angestellte, 20 Kulturfrauen und 30 Holzhauer beschäftigt, wird die anfallende Arbeit heute von deutlich weniger Personen bewältigt.

Die Revierleitung hat seit dem Jahr 2009 Försterin Silke Schweizer inne, die ihrem Vater in dieser Funktion nachfolgte. Sie steht aktuell zwei ganzjährig beschäftigten Forstwirten und zwei Kulturfrauen vor. Im Wintereinschlag unterstützen den Betrieb traditionell hervorragende Arbeitskräfte vom Maschinenring und in geringerem Umfang auch Erntemaschinen.